Trüffel- & Weinanbau

Nur selten werden Trüffelgerichte ohne qualitativ hochwertige Weine serviert, denn diese beiden kulinarischen Genüsse passen hervorragend zusammen. Das wissen alle Gourmets. Wie aber sieht es mit dem Anbau aus? Können auch hier diese beiden Edelprodukte nebeneinander harmonisieren?
Nun, Trüffelpilze können zwar mit Weinpflanzen keine Symbiose eingehen, aber Trüffel und Wein lieben ähnliche Standorte. Das französische Burgund und das italienische Piemont sind wohl die bekanntesten Wein- und gleichzeitig auch Trüffelanbaugebiete.
Das bedeutet nicht, dass überall da wo Wein wächst, sich auch die Trüffeln wohl fühlen. Die passenden geologischen und klimatischen Gegebenheiten müssen stimmen, insbesondere der Kalkgehalt im Boden.
Auch in Deutschland gibt es einige Genussregionen, in denen die Ansprüche an Standort und Boden sowohl für kulinarisch wertvolle Trüffeln als auch für Spitzenweine erfüllt werden. Oft sind gerade die brachliegenden Weinbergterrassen, mit denen keiner mehr so recht was anzufangen weiß, für Trüffelbäume geeignet. Für viele Winzer bietet sich auch einfach ein freies Plätzchen zwischen ihren Rebstöcken an - hier kann in klassischer Reihe oder in Form kleiner Trüffelinseln mit Baumgruppen gepflanzt werden.
Das linke Foto zeigt eine ältere Trüffelplantage von unserer Trüffel-Forschungsreise durch das Piemont, auf der zwischen Rebstöcke verschiedene mit Trüffeln mykorrhizierte Eichenarten gesetzt wurden. Auf dem rechten Bild sehen Sie eingereiht in Weinreben eine kleine Trüffeleiche und zwei bereits Trüffelfruchtkörper produzierende Haselnussbüsche. Standort ist der Kaiserstuhl im Südwesten Baden-Württembergs, auf kalkreichem Lössboden.

Heinrich Gretzmeier, ein Winzer und Trüffel-Pionier aus dem Kaiserstuhl bietet beispielsweise Wanderungen durch seine Trüffelbaum-Anpflanzungen inmitten seiner Weinreben an. Anschließend werden die gefundenen Burgundertrüffeln auf dem Weingut verköstigt - natürlich mit erlesenem Spätburgunder!