Périgordtrüffel (Tuber melanosporum)

Die Périgordtrüffel hat ein unverwechselbares kräftiges Aroma. Warum sie im Ranking der Gourmets hinter der weißen Alba-Trüffel auf dem zweiten Platz steht ist schwer zu begründen. Einige Kenner werten die Périgordtrüffel als die kulinarisch Interessantere. Im Gegensatz zur Alba-Trüffel verfliegt beim Kochen nicht ihr Aroma. Der Geschmack wird sogar intensiver, was in der Küche eine größere Vielfalt an Zubereitungsmöglichkeiten eröffnet.
Die Erntezeit von Tuber melanosporum ist von Mitte November bis Mitte März. Zur Reifezeit erreicht sie eine Größe von 4-12 cm im Durchmesser, stellenweise auch darüber. Fundstücke mit einem Gewicht von 150-200 g sind keine Seltenheit. Vereinzelt wurden auch schon Exemplare mit einem Gewicht von über 1000 g entdeckt.
Das reife Fruchtfleisch ist schwarz-violett schimmernd bis tiefschwarz und wird von elfenbein- bis rosafarbenen Äderchen durchzogen. Keine andere Trüffelart weist eine solch feine, farblich intensive Marmorierung auf.

Wildvorkommen und Anbau

Wie der Name bereits verrät ist die Périgordtrüffel das Prunkstück der Gastronomie in der französischen Region Périgord. Die Suche und Kultivierung dieser Trüffel haben dort eine Jahrhundert alte Tradition. Das Vorkommen der Périgordtrüffel beschränkt sich jedoch nicht nur auf Frankreich, das obendrein schon längst nicht mehr die größte Trüffelnation ist. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über verschiedene Regionen in Italien, Spanien, Kroatien, Slowenien, Albanien, Ungarn und der Türkei. Aber auch in Australien, Neuseeland und der USA werden heute Plantagen mit der Périgordtrüffel betrieben. In Deutschland ist sie vermutlich recht selten. Aufzeichnungen aus diesem Jahrhundert belegen Funde aus den südlichen Bundesländern. In jüngster Zeit wurde Tuber melanosporum aber noch nicht wieder eindeutig nachgewiesen.

Wachstumsbedingungen

Das Spektrum ihrer Baumpartner ist ähnlich wie das der Burgundertrüffel sehr groß. Es gibt kaum eine europäische Laubholzart, bei der sie nicht bereits nachgewiesen wurde. Hauptsächlich lebt sie in Symbiose mit verschiedenen Eichenarten und der Haselnuss, aber selbst unter Kiefern und anderen Nadelholzgewächsen wurde sie schon gefunden. Wie die Burgundertrüffel bevorzugt sie kalkreiche, wasserzügige Böden.
Die Périgordtrüffel liebt besonders warme Lebensräume und wächst deshalb hauptsächlich in Südeuropa.
Eine Verbreitung der Trüffel halten Experten in unseren Breitengraden in Zukunft für sehr wahrscheinlich, da sie im Zuge des Klimawandels für „wärmeliebende Pilze“ zunehmend eine Verschiebung geeigneter Lebensräume nach Norden und in höhere Lagen erwarten. So sind bereits in den letzten Jahren in deutschen Wäldern immer mehr Pilz-Exoten aus dem Boden gesprießt, die aus mediterranen Regionen stammen, wie z.B. der Kaiserling oder der Tintenfischpilz, der sogar aus Australien zu uns vorgedrungen ist.
Entscheidend für den erfolgreichen Anbau sind aber nicht nur die warme Klimazone, sondern auch Standorte mit warmen Kleinklima. Der Trüffelanbau in sonnigen, wärmebegünstigten Lagen, wie z.B. den Weinanbauregionen ist deshalb auch in Deutschland Erfolg versprechend. Der Startschuss für den Anbau der Périgordtrüffel ist in Deutschland erst kürzlich gefallen. Erste Anbauversuche tragen bereits Früchte. Im Winter 2011/2012 erntete der Trüffelpionier Ingo Fritsch ausgerechnet in Kiel, 700 Kilometer nördlich der natürlichen Verbreitungsgrenze der Périgordtrüffel, die ersten Knollen in seinem Garten.
Deutschland besitzt demnach das Potential die Kultivierung dieser weltweit sehr geschätzten Trüffelart zu etablieren. Dies zeigen auch seit längerem andere „Vorbild-Länder“, in denen die Trüffel wild gewachsen ebenso nicht nachgewiesen wurde. Allen voran steht Neuseeland, gefolgt von Australien, der USA und Chile.

Marktpreise

Den Beinamen „Schwarzer Diamant“ verdankt die Trüffel nicht nur ihrem diamantenähnlichen Aussehen durch ihre schwarze, von kleinen sechskantigen Warzen überzogenen festen Haut (Peridie), sondern lässt auch ihren kulinarischen Wert erahnen: Mit 1000-2000 € pro Kilogramm ist sie die teuerste schwarze Trüffel der Welt!

Trüffelbaum-Angebote

Die Périgordtrüffel (T. melanosporum) können Sie mit der Haselnuss (Corylus avellana), der Hainbuche (Carpinus betulus), der Flaumeiche (Quercus pubescens) und der Steineiche (Quercus ilex) bestellen.